EMERENZ MEIER -out of Home-

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Mittelbayerische Zeitung vom 10.3.2007
Bayerwald-Dichterin fand auch in Chicago nicht das große Glück
Volksmusik als kammermusikalisches Ereignis: Das Emerenz-Meier-Projekt von Monika Drasch weckt Begeisterung

REGENSBURG. Glückliche Grimassen strahlt das Fernsehen wöchentlich während volkstümlicher Schunkelstunden aus. Aufrichtig glückliche Gesichter sind heute im Zusammenhang mit Volksmusik aber selten geworden. Im Regensburger Leeren Beutel war neulich so ein Moment. Da freuten sich vier Künstler herzlich, dass sich ein voller Saal Zuhörer so über ihr Tun freute. Und das alles wegen alter Anekdoten über eine 1928 gestorbene Dichterin? Ganz einfach ist es natürlich nicht. Es gelang, die Hinterlassenschaft einer Frau, ihrer Zeit, ihrer Geschichte, ihrer Kultur hörbar und sichtbar und fühlbar zu beleben. Das beeindruckte, das begeisterte.
Emerenz Meier war um 1900 eine durchaus beachtete Schriftstellerin, bewundert von dem jungen Hans Carossa. Eine aufmüpfige, aufbegehrende Autorin, die bei all ihren Initiativen – sei es als Buchhalterin oder Kneipenwirtin – stets deren Scheitern von Beginn an mit sich trug. Monika Drasch ließ sich einst und oberflächlich als die mit den roten Haaren und der grünen Geige definieren, die vor der niederbayerischen Gurkenernte flüchtete, um für den „Bairisch-Diatonischen Jodel-Wahnsinn“ oder Hubert von Goisern zu spielen. Sie ist nicht gescheitert, vielmehr als Sängerin und Multi-Instrumentalistin gewachsen und gereift.

Mit dem Programm „Emerenz Meier – out of Heimat“ hat die 41-Jährige nicht nur der Dichterin ein Denkmal gesetzt, sondern schafft Progressives: Volksmusik als Lehrmittel für das Verständnis der Zeitläufte, Volksmusik als kammermusikalisches Ereignis, Volksmusik als Hörliteratur für alle Lebenslagen. Verlustig geht hierbei nicht, was Volksmusik immer war: ein tanzbares Vergnügen mit Hintersinn.
„Out of Heimat“ thematisiert das Wanderleben der freisinnigen Emerenz Meier, das in Chicago schließlich endete, in einer Mischung aus Lied und Lesung. Hier kamen die Regensburger gar zu einer Premiere: Schauspielerin Ilse Neubauer ersetzte Eva Sixt, die ursprünglich die Texte verantwortete, und rezitierte souverän und sprachsicher. Bereits seit der Vorstellung des Programms im Herbst 2005 begleiten Drasch zwei hervorragende Musiker: der frühere „Hundsbua“ Siegfried Haglmo, der trotz Versuchs kein verhängtes Kabel durch Jodeln zu befreien vermochte, jedoch mit der Ziehharmonika ein Orchester ersetzt, und der Lehrer Andreas Stauber, der die E-Gitarre, filigran gespielt mit dem seit den 70ern für Sphärenklänge beliebten Effektmittel E-Bow, in die Volksmusik einführt.
Emerenz Meier hat das große Glück im Leben nie gefunden, und sie blieb stets Ausnahme von der Regel. Die Besucher von Monika Drasch, egal ob männlich oder weiblich, fanden an diesem Abend wenigstens ein kleines Glück, ein schönes. Und erlebten eine Ausnahme von der Regel des Weltfrauentags, der oft unter Betroffenheitsgeschwätz leidet.
Mario Kunzendorf

 

Süddeutsche Zeitung vom 22.12.2005
Gar nicht tümelnd.
Eine neue CD mit Werken von Emerenz Meier Lesen Sie mehr >>>

Landshuter Zeitung vom 17.12.2005
Verloren zwischen Schiefweg und Chicago.
„Out of Heimat“ heißt eine Doppel-CD, die sich mit der Dichterin Emerenz Meier beschäftigt Lesen Sie mehr >>>